Mittwoch, 23. März 2011

Gibt es wirklich gefühlstaube Menschen?


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Der Anlass für diese Blog-Post beruht auf Rückmeldungen von bestimmten Personentypen, mit denen ich im Rahmen von Reconnective Healing ab und an interagiere. Namentlich betrachten sich diese Personen selbst als "gefühlstaub". Wenn diese Selbsteinschätzung nicht so tiefgreifend wäre, würde ich bestimmt nicht darüber schreiben. Doch je länger ich mich mit dem Thema Heilung und Persönlichkeitsentwicklung auseinandersetze, desto offensichtlicher zeigt sich mir das mitschwingende Muster dieser Personen.

Vorweg, wenn es um Heilung wie etwa Reconnective Healing geht erwarten viele Menschen ein Spektakel. Dies erleben auch viele im Rahmen von unwillkürlichen Muskelzuckungen, unbeschreiblichen körperlichen Wahrnehmungen und Farben, doch letztlich spielen diese Erlebnisse keine Rolle was die Heilung anbelangt. Diese Erwartungshaltung sitzt jedoch so tief, dass das Erlebte eins zu eins mit dem Grad der Heilung in Verbindung gebracht wird: so glauben viele, dass nur dann eine Heilung stattfindet, wenn sie viel spüren und alles bewusst wahrgenommen haben bzw. keine Heilung stattgefunden hat, weil sie angeblich wenig oder nichts spürten. Dies stimmt in keiner Weise! Mal abgesehen davon, dass der "bewusste" Teil des menschlichen Gehirns gerade mal ca. 10% ausmacht und wir mit unseren Sinnen nur ca. 2% des gesamten Universum sehen können, gibt es dennoch eine Gruppe von Menschen, die sich schwer tun mit ihrem "gefühlstauben Schicksal". 

"Gefühlstaube" Menschen - ein Attribut, das sie fälschlicherweise irgendwo aufgelesen haben und seither irrtümlich für sich in Anspruch nehmen - glauben nämlich, dass wenig spüren schlechter ist als viel wahrzunehmen. Sie sind enttäuscht mit sich selber, weil sie glauben versagt zu haben. Dieses "Problem" erleben sie nicht nur z.B. bei Reconnective Healing, sondern generell im Leben. 





 Diese Menschen leiden nicht an einer Gefühlstaubheit, sondern vielmehr unter einem enormen, selbstgemachten Erwartungsdruck.

Nach einer Reconnective Healing Sitzung lautet ihre erste Antwort auf die Frage, was sie gespürt haben "nicht viel" oder "viel weniger als das erste Mal". Das interessante daran finde ich, dass sie unbewusst gefasst sind auf eine Antwort, die in etwa "das sollte aber nicht so sein" lautet. Weil ich weiss, dass das bewusst Erlebte eine Reconnective Healing Sitzung zwar durchaus interessant machen kann, aber nichts mit der Heilung zu tun hat - ich hatte Kunden, die angeblich nur wenig spürten, im Nachhinein aber von einer erhofften Heilung berichteten, während andere, die unglaubliche Sitzungserlebnisse hatten zumindest nicht die erhoffte Heilung erfuhren - lautet meine Antwort stets "nicht so viel bedeutet, dass du auf einer anderen Ebene ganz viel gespürt hast". Die Worte wähle ich nicht, um meine Kunden nicht zu verletzen, sondern weil es der Wahrheit entspricht.





"Wenig spüren" kann nur im Kontrast zu "ganz viel spüren" stattfinden. Das ist die universelle Gesetzmässigkeit des Polaritätsgesetzes, das wie die Anziehungskraft allgemein gültig ist, ob wir es wollen oder nicht. Mit anderen Worten müssen die genannten Personen nichts unternehmen, um mehr zu spüren. Oft sagen sie selber, dass sie es "theoretisch wissen, aber...". Was diese Menschen brauchen ist die Erkenntnis, dass sie (unbewusst, aber auch aus einem GROSSEN Nutzen heraus) ein Problem kreieren, das nicht existiert. Es ist gewissermassen ein Spektakel, das sie zum Mittelpunkt macht.


Was diese Menschen wirklich unter die Lupe nehmen müssen ist der Selbstwert bzw. das Gefühl der Minderwertigkeit. Dieses allgegenwärtige, aber stark unterdrückte und deshalb oft nicht erkannte Gefühl versuchen sie (unbewusst) mit allen Mitteln loszuwerden. Die Angst dem fehlenden Selbstwert ins Auge zu schauen führt sie auf eine unendliche Reise im Suchen nach äusseren Mehrwerten. Diese Mehrwerte können alles von Ausbildungsgraden und sportlichen Erfolgen bis hin zu stillem, zuverlässigen Arbeiten in einem Job (mit der Hoffnung anerkannt zu werden) beinhalten. Das Wahrnehmen der Gefühle wird mit Äusserlichkeiten gedrosselt. Nebst der verzweifelten Suche nach Mehrwerten, die das Minderwertigkeitsvakuum füllen sollen, bekräftigen diese Menschen aber auch stets ihre Selbsteinschätzung, indem sie entsprechende Erlebnisse heranziehen.

So verhält es sich z.B. auch bei Heilsitzungen wie Reconnective Healing. Obwohl Messungen zeigen, dass diese Heilenergien in jedem Fall vom Gehirn registriert werden, sind es genau die scheinbar "Gefühlstauben", die sich weis machen wollen, dass sie nichts gespürt hätten. Der Grund: die Angst mit ihren Gefühlen - vor allem dem Gefühl der Minderwertigkeit - in Kontakt zu treten ist so gross, dass sie sich lieber vormachen, nichts zu spüren. Wenn wir nochmals auf das Polaritätsgesetz zu sprechen kommen, muss selbst ein Teil dieser gefühlstauben Menschen ganz viel wahrgenommen haben, da alles nur im Kontrast zu seinem unmittelbaren Gegenteil bestehen kann. Doch weil der Nutzen des angeblichen "Nichtsspürens" so enorm ist, entscheiden sich diese Menschen lieber für diese erlebte Realität.


Daran wäre nichts auszusetzen – denn wie erwähnt kann Heilung durchaus auch ohne bewusste Wahrnehmungen stattfinden – sofern die betroffenen Personen keine Selbsteinschätzung machen würden. Mit Einschätzung meine ich, dass das Erlebte als Bestätigung der eigenen Unfähigkeit angesehen wird (z.B. Aussagen wie: "Ich habe schon alles versucht, aber ich spüre einfach nichts" -> Sieht dann niemand, dass ich etwas Besonderes bin?", "ich weiss auch nicht, was ich falsch mache -> So habt doch endlich Mitleid mit mir)


Wer sich als "gefühlstaub" betrachtet und endlich auch mal etwas spüren möchte – so wie alle Bekannten und Freunde, die bei der Heilung übersinnliche Wahrnehmungen haben – müssen sich vorweg im klaren sein, dass auch durch die Unterdrückung ihrer Gefühle das Minderwertigkeitsgefühl nicht aufgehoben wird, sondern dass sie sich von der Liebe für ihre scheinbare Unfähigkeit (Das Spektakel den vergeblichen Schreiens nach Anerkennung) lösen und stattdessen der Wahrheit ins Auge blicken müssen:


Selbsternannte "gefühlstaube" Menschen spüren genau gleich viel wie Menschen, die ihre Wahrnehmungen bewusst erleben. Der einzige Unterschied liegt darin, dass die erstere Gruppe ihre Gefühle nicht zugeben möchte. Die Konsequenzen sind aber für alle die gleichen. Unterdrückte Gefühle verderben schliesslich den Brei.


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1 Kommentar:

  1. Ich glaube, dass es irrig ist anzunehmen, dass wir irgendetwas tun würden oder irgendeine Fähigkeit besitzen um auf bestimmten Ebenen wahrzunehmen oder nicht wahrzunehmen.
    Ich glaube, dass eine Wahrnehmung aus einer Kommunikation mit dem Himmel resultiert. Und wenn der Himmel meint, es ist besser für uns loszulassen und zu entspannen, dann haben wir auch keine Wahrnehmungen. Sollte es aus welchen Gründen auch immer hilfreich sein, dass wir etwas wahrnehmen, dann würde der Himmel mit uns kommunizieren und wir nehmen den Prozess bewusster wahr. Wir machen dabei gar nichts und der Himmel tut alles.
    Ich habe es als geradezu erlösend empfunden bei der Reconnective Healing Sitzung über bestimmte Strecken nur Entspannung wahrzunehmen. Sich rausnehmen kann wesentlich schöner sein als im Geschehen zu sein.
    Nach The reconnection hatte ich das ganz sichere Gefühl unendlich viel erlebt zu haben - aber ich hatte keine Ahnung was. Ich fühlte eindeutig: genau so sollte es sein, u.a. gab es mir die Erinnerung daran zurück, dass nur ein sehr, sehr kleiner Teil von mir auf der Erde in diesem Körper ist.

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