Donnerstag, 3. Februar 2011

Unsere Rechtsprechung ist die aller härteste


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Ich spreche hier nicht von der Rechtsprechung meines Landes, sondern unserer persönlichen Rechtsprechung. Sicherlich hast du schon mal irgendwo gehört, dass Schuldgefühle fatale Folgen haben können für unsere Gesundheit, Beziehungen, Finanzen und andere Lebensbereiche. Wusstest du auch warum? Die Antwort ist eigentlich ganz logisch. Wenn jemand ein Gesetz bricht macht er sich schuldig und wird folglich bestraft. Demnach bedingt ein Schuldspruch eine Bestrafung. Dieses System regiert auch das persönliche Leben jedes einzelnen, weil auch wir nach gewissen Regeln leben. Verletzen wir gemäss eigener Einschätzung diese Regeln, kommt es zum Schuldspruch und schliesslich zur Bestrafung. Das Hauptproblem dabei besteht darin, dass sich dabei die aller wenigsten Leute auf die Verhältnismässigkeit berufen. Mit anderen Worten verurteilen wir uns zu Strafen, die selbst den Politikern die Haare sträuben würden.

Hier ein Beispiel aus meinem eigenen Leben. Vor sechs Jahren hatte ich die einmalige Chance während fünf Monaten in Florida zu trainieren - ich bereitete mich damals auf die bevorstehende Wettkampfsaison vor. Mein Hauptsponsor war mein Vater. Während meinem Trainingsaufenthalt verlor ich keine Gedanken darüber, dass ich ohne Wenn und Aber den Geldhahn meines Vaters anzapfte. Doch wie ich später feststellte, löste das Ganze viele Schuldgefühle in mir aus. Erst vor kurzem wurde mir bewusst, dass mich diese Gefühle bis zum heutigen Tag prägten, weil ich mich deswegen verurteilte. Über sechs Jahre lang warf ich mir vor, ungerecht gehandelt zu haben. Sechs Jahre lang hielt ich mich in einem selbst gemachten Gefängnis gefangen, indem ich den Spiess umdrehte und Geld auslieh, dass ich zurückzahlen musste.





Ja, ja, ich weiss schon, manche nennen das Karma, was durchaus der Fall sein mag. Doch das Karma entstand nicht dadurch, dass ich mit den Sponsorengeldern meines Vaters fünf Monate lang in Florida gelebt und trainiert hatte, sondern aufgrund meiner unbewussten Schuldgefühle. Mein Vater hatte mir niemals vorgeworfen, dass ich ihn ausgenutzt hatte, doch unbewusst führte der Schuldspruch genau auf das hinaus. Die Verurteilung entstand einzig aus meiner eigenen Rechtsprechung.

Nun stellt sich die Frage: Sind sechs Jahre in einem selbstgemachten Gefängnis eine verhältnismässige Strafe für ein solches "Vergehen"? NEIN, natürlich nicht. So lautete auch meine Antwort und ich beschloss, mich frei zu lassen.







Der Grund, warum ich dieses sehr persönliche Beispiel mit dir teile ist der, dass ich dir vor Augen führen möchte, dass wir alle unverhältnismässige und urteilsfreudige Richter im eigenen Leben spielen.

Und nun bist du an der Reihe:

Frage dich, wofür du dich selber schuldig sprichst und lasse dich dabei nicht vom Verstand verleiten. Denke zurück an eine Situation, Beziehung oder etwas, das du gesagt oder getan hast (Wie mein Beispiel verdeutlicht, muss es sich dabei um nichts Schlimmes handeln, denn wir verstehen es sehr wohl, uns sogar für Dinge zu verurteilen, für die uns keine Schuld trifft). Nachdem du einen entsprechenden Schuldspruch entdeckt hast folgt die Frage nach der Bestrafung. Wie hast du dich dafür bestraft? Bleib am Ball, du weisst es ganz genau, denn du bist der Richter und der Henker!
Ist diese Strafe verhältnismässig? Bestimmt nicht. Dann lasse dich endlich frei!


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alanya turkiet

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