Montag, 28. Februar 2011

Der endlose Kampf gegen das Ego


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Meine ersten Kontakte mit meinem Ego waren sehr befremdend, denn ich konnte dazumal nichts anfangen mit diesem Begriff. Das Ego ist ein Teil von uns, der es zu besiegen, zu überwinden gäbe, unterrichteten mich damalige Freunde. Das Ego sei schuld, warum wir ein Leben voller Einschränkungen und negativer Muster leben. Ich folgte dieser Überzeugung und fing an mich gegen das Ego aufzulehnen und versuchte mit unzähligen Mitteln, mich davon loszureissen. Weiter erfuhr ich, dass das Ziel im Leben sozusagen die Lösung vom Ego sei, jenem Teil von uns, der uns vor dem Erleben unseres göttlichen Teils bewahre. 

Ist es mir gelungen, mich von meinem Ego zu lösen? Nein! Doch  ich löste mich von dieser beschränkten und irreführenden Ansicht. Meine eigenen Erfahrungen und Unterrichtungen meiner Mentoren haben mich nämlich eines besseren belehrt.

Was in manchen Kreisen, ähnlich wie von meinen damaligen Freunden, gerne gepredigt wird, hat mit der Realität nämlich in etwa so viel zu tun wie Konfitüre mit Autoreifen. Die Tatsache ist, dass das Ego kein Teil von uns ist, sondern viel mehr ein von uns unterhaltenes Konzept, das auf unseren Gedanken und Überzeugungen beruht. Mit anderen Worten handelt es sich beim Ego um "die beschränkte Person (Patrick oder Petra), für die wir uns irrtümlicherweise halten."




Dieses Konzept entstand gemäss Experten zwischen 0 und 6 Jahren, als wir alles Gesagte und Gesehene wie ein Schwamm in unser Unterbewusstsein aufsogen. Diese unbewussten Muster laufen noch heute still weiter - es sei denn, sie wurden mit entsprechenden Ansätzen aufgelöst. Und das Ego ist schliesslich nichts anderes als die Summation all dieser Gedanken-, Glaubens- und Verhaltensmuster.

Wenn wir nun versuchen, das Ego zu bekämpfen, ziehen wir gegen unsere eigenen Gedanken und Glaubensmuster in den Krieg. Energie fliesst, wo die Aufmerksamkeit ruht. Das bedeutet in diesem Fall, dass wir das beschränkte Konzept unserer Selbst (das Ego) unnötigerweise stärken und am Leben halten.

Was ist die Folge? Die Folge ist unschwer zu erkennen, denn anstatt unsere innere Kraft und Verbundenheit zu erleben, entfernen wir uns weiter und weiter von unserem Wesenskern. Dies ist in keiner Weise wörtlich zu verstehen, denn schliesslich handelt es sich lediglich um eine Bewusstseinsentfernung, doch diese ist nicht minder real wie das Leben selbst.




Was ist die Lösung? Als erstes gilt es zu verstehen, dass es nicht das Ziel ist, sich vom Ego zu lösen, sondern zu erkennen, dass das Ego ein Konzept oder Filter und kein Problem(teil) ist. Je nachdem, welches Gedankengut sich in unserem Unterbewusstsein befindet, handelt es sich bei diesem Konzept um ein (sehr) beschränktes oder (sehr) umfassendes Konzept bzw. einen (sehr) starken oder (sehr) durchlässigen Filter. Und je nach der Art des Konzepts oder Filters erfahren wir unser Leben als Ausdruck der Harmonie oder Beschränkung. Die eigentliche "Aufgabe" besteht folglich darin, das Filtrat von der Wirklichkeit (die eigene Vollkommenheit) zu unterscheiden, wobei der Schlüssel in der Bewusstseinserweiterung liegt.
Allein dieser Perspektivewandel kann Wunder bewirken. Oder ist es nicht erleichternd, dass wir den Kampf gegen das Ego/Verstand ein und allemal aufgeben können?


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