Erwartest du etwas von jemandem, das du dir selber nicht gibst?
Diese Frage scheint aufs Erste komisch oder zumindest ungewohnt, doch sie widerspiegelt eine unheimlich weit verbreitete Gewohnheit, die das Leben unnötig erschwert.
Die meisten Menschen werden in einem System erzogen, das von einer angeblichen Trennung zwischen Menschen, Objekten und Situationen in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sprechen. Dies führt dazu, dass wir unsere Mitmenschen als von uns getrennte Wesen behandeln. Insbesondere, wenn es um unsere eigenen Erwartungen geht, führt diese illusionäre Sicht der Dinge zu unbefriedigenden Resultaten.
Nehmen wir an dein Partner hat seit vielen Jahren ein Gewichtsproblem. Er spricht auch ständig davon, dass er endlich abnehmen möchte. Seine Taten bestehen aber ausschliesslich aus "ich denke darüber nach, dass ich wieder anfangen möchte mich sportlich zu betätigen." Mit anderen Worten bleibt sein Übergewicht unverändert.
Nun kommst du ins Spiel. Nehmen wir an, dass dich das Übergewicht deines Partners stört oder dass du dir wünschst, dass er sein Ziel erreicht, weil du um seine Gesundheit besorgt bist. Du kannst nicht verstehen, warum er nicht endlich sein Vorhaben in Taten umsetzt. Du fängst an ihn für seine leeren "Versprechen" zu kritisieren. Es macht dich wütend und das Thema sorgt für energieraubende Auseinandersetzungen.
Lass uns an dieser Stelle den Spiess umdrehen: Offensichtlich erwartest du in gewisser Hinsicht, dass dein Partner endlich abnimmt. Dies tust du nicht, weil du ihn liebst und um seine Gesundheit besorgt bist - willkommen auf dem Boden der Realität! -, sondern weil du glaubst, dass dir die Gewichtsabnahme deines Partners etwas bringt, was du dir selber nicht geben kannst. Mit anderen Worten stört es dich, dass dein Partner nicht abnimmt, weil dein Nutzen ausbleibt!
Was könnte der Nutzen sein, den du daraus ziehst? Grundsätzlich gibt es natürlich unendlich viele Möglichkeiten, doch oft geht es dabei um Anerkennung. Insbesondere Beziehungen zu Beziehungspartnern - aber auch die Beziehung zwischen Eltern und Kindern - bringt die Angst, nicht geliebt bzw. kritisiert zu werden ans Tageslicht. Um beim Thema zu bleiben kommen Bedenken wie "was denken wohl die Mitmenschen, wenn ich mich mit meinem übergewichtigen Partner an einem öffentlichen Anlass zeige" oder "andere müssen wohl denken ich sei eine schlechte Köchin" hoch – bedenke, dass ich im genannten Beispiel davon ausgehe, dass dich das Übergewicht deines Partners stört.
Und was nun? Zuerst muss dir bewusst sein, dass das Übergewicht deines Partners deinem Ruf in keiner Weise schadet, es sei denn du weigerst dich, den Spiess umzudrehen. Zudem muss dir bewusst sein, dass der erhoffte Nutzen selbst dann ausbleibt, wenn dein Partner abnimmt, sofern du dich selber nicht wandelst.
Frage dich deshalb, welchen Nutzen du hast, wenn dein Partner normalgewichtig wäre (z.B. dann würden andere nicht schlecht über mich reden) In unserem Beispiel glaubst du folglich, dass dir eine Gewichtsreduktion deines Partners (mehr) Anerkennung bringt. Nun folgt der zweite Streich. Andere anerkennen oder verkennen dich nur, weil du dich selber anerkennst/verkennst.
Die abschliessende Frage lautet also: Könntest du dir das, was du durch die Gewichtsreduktion deines Partners zu erlangen erhoffst auch dir selber geben?
Sprich, in unserem Beispiel, wie könntest du dir mehr Anerkennung schenken?
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